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Funktechnische Ausbildung

Physikalische Grundlagen:

Definition (Funk): Drahtlose Übermittlung von Informationen mittels elektromagnetischer Wellen (Radiowellen). Dies bedeutet, es gibt eine Verbindung zwischen Sender und Empfänger, allerdings ohne Verbindungsleitung.

Was benötigt man zum Funken:

  • Sendeanlage
  • Empfangsanlage
  • Antenne

Die Sendeanlage (Funkgerät) wandelt die gesprochene Sprache in elektromagnetische Wellen um. Diese werden dann über die Antenne abgestrahlt. Man kann sich die Ausbreitung solcher Wellen ähnlich der Ausbreitung der Wasserwellen vorstellen. Der wichtigste Unterschied ist allerdings, dass sich Funkwellen räumlich ausbreiten, die Wasserwellen naturgemäß aber nur an der Oberfläche.

Ein wichtiger Begriff in bezug auf Wellen aller Art ist die Frequenz. Frequenzen bestimmt man in Hertz (1 Hertz ist 1 Schwingung pro Sekunde).

Diese Frequenzen wurde in Kanäle eingeteilt (z.B. 508), damit man sie einfacher einstellen kann. Meist lassen sich die Kanäle mittels Drehschaltern am Funkgerät verstellen.

Des weiteren wurden die Frequenzen noch in Oberband (O) und Unterband (U) unterteilt. So hat z.B. der Kanal 508 U eine geringere Frequenz als der Kanal 508 O.

 

Funkverkehr:

Man unterscheidet beim Funken einige verschiedene Arten des Funkverkehrs:

  1. Wechselsprechen oder Wechselverkehr
  2. Gegensprechen oder Gegenverkehr
  3. Bedingtes Gegensprechen oder bedingter Gegenverkehr
  4. Relaisfunkverkehr
  5. Richtungsverkehr

Die meisten Sprecharten können mit einem Drehschalter am Funkgerät gewählt werden.

Wechselverkehr

Beim Wechselsprechen sind beide Geräte so eingestellt, dass beide Geräte auf dem selben Funkkanal und dem selben Bandbereich eingestellt sind (z.B. Sender 508 W/U Empfänger 508 W/U). Dies bedingt daher wieder, dass man nur abwechselnd sprechen bzw. empfangen kann. Sendet der Sender, so wird das Empfangsgerät für das Senden "blockiert". Daher ist es unabdingbar, dass gerade in diesem Funkverkehr strenge Funkdisziplin gewahrt wird.

Gegenverkehr

Bei diesem Funkverkehr werden die Funkgeräte auf unterschiedlichen Bandlagen eingestellt, aber auf demselben Kanal (z.B. Sender 508 G/U und Empfänger 508 G/O). Da jetzt beide auf "unterschiedlichen" Frequenzen (also auf einem Kanalpaar) funken, ist es möglich gleichzeitig zu sprechen. Man muss nur darauf achten, dass man Unterschiedliche Bandlagen eingestellt hat, sonst könnte es passieren, dass man den anderen hören kann, dieser einen aber überhaupt nicht versteht.

Wichtig: Das Gerät muss für Gegensprechen / -vekehr ausgerichtet sein, d.h. es muss eine Antennenweiche haben.

Bedingter Gegenverkehr

Dieser Funkverkehr ist kein "richtiges" Gegensprechen. Ein Funkgerät, dass keine Antennenweiche hat, kann nicht gleichzeitig senden und empfangen. Damit man ein solches Gerät nicht mittels eines Umschalters immer zwischen den Bandlagen hin- und herschalten muss wird bei solchen Geräten meist ein bedingtes Gegensprechen geschaltet, was bedeutet, dass das Gerät beim Senden und Empfangen auf die jeweils andere Frequenz umschaltet. Nur so ist es möglich, dass auch solche Geräte am Gegenverkehr teilnehmen können.

Relaisfunkverkehr

Der Relaisfunkverkehr wird meist zur Erhöhung der Reichweite bzw. zur besseren Ausleuchtung eines bestimmten Gebiets genutzt. Hierbei stellt man ein Relais auf einer erhöhten Stelle auf, das dann die Funkwellen von dieser Stelle "weiterleitet". Ein Relais ist ein gegensprechfähiges Funkgerät mit gewissen Zusatzfunktionen (von Relais zu Relais unterschiedlich) für dieses Relais.

Richtungsverkehr

Der Richtungsverkehr ist der Verkehr zum "Einbahnstraßen"-funken. Es gibt einen Sender und eine Gruppe von Empfängern. Der Sender sendet ein Signal und die Empfänger empfangen es. Die Empfänger haben aber nicht die Möglichkeit zurückzusenden (z.B. zum Quittieren eines Funkrufes). Ein solcher Richtungsverkehr wird meist von Leitstellen zum auslösen von Fernmeldeempfängern genutzt.

 

Durchführung des Sprechfunkverkehrs:

Hier einige kurze Stichpunkte zur Durchführung eines Funkgespräches

  • Gespräch so kurz wie möglich, aber so umfassend wie nötig
  • Rücksicht auf andere wartende Funkstellen nehmen
  • Deutlich, zügig aber nicht zu schnell sprechen, damit Rückfragen vermieden werden
  • Durch Störungen wird Sprache evtl. verzerrt
  • Zu lautes sprechen kann zu Störungen führen
  • Nicht eindeutige Abkürzungen sollten vermieden werden (z.B. e.b. = Einsatzbereit – meist wird damit aber eher gemeint: erbitte Bedenkzeit)
  • Zahlen müssen unverwechselbar ausgesprochen werden (z.B. zwo, drei, fünef), schwer verstehbare Worte buchstabieren (siehe Tabelle)
  • Auf Höflichkeit wird verzichtet (kein danke, bitte, ...)
  • Es wird mit Sie angesprochen, nur in begründeten Ausnahmefällen werden Amtsbezeichnungen genannt
  • Datenschutz muss gewährleistet werden, d.h. es werden nur in notwendigen Ausnahmen persönliche Daten am Funk genannt!!!

 

Buchstabe Aussprache Buchstabe Aussprache
A Anton O Otto
Ä Ärger Ö Ökonom
B Berta P Paula
C Cäsar Q Quelle
CH Charlotte R Richard
D Dora S Samuel / Siegfried
E Emil SCH Schule
F Friedrich T Theodor
G Gustav U Ulrich
H Heinrich Ü Übermut
I Ida V Viktor
J Julius W Wilhelm
K Konrad / Kaufmann X Xanthippe
L Ludwig Y Ypsilon
M Martha Z Zacharias
N Nordpol    

 

 

Bestandteile eines Funkgespräches

  1. Gesprächseröffnung
  2. Übermittlung der Informationen
  3. Funkgespräch beenden

 

Gesprächseröffnung

Der Gesprächspartner wird als erstes genannt, gefolgt von einem "von" und als Letztes nennt man seinen eigenen Funkrufnamen.

Bezeichnung Abk.: Zahlencode
Notarztwagen NAW 81
Notarzteinsatzfahrzeug NEF 82
Rettungswagen RTW 83
Krankenwagen KTW 85
Rettungshubschrauber --- Christoph xx

 

Übermittlung der Informationen

Hat man einen Gesprächspartner gerufen, wartet man ab, bis er sich gemeldet hat. Danach kann man seine Informationen mitteilen und wartet dann auf evtl. Rückfragen.

 

Funkgespräche beenden

Das Funkgespräch wird von demjenigen beendet, der es auch begonnen hat!!!

Beispiel:

Funker Text Kommentar
18/83/01: Johannes Bonn von Johannes Bonn 18/83/01 Ruf des Gesprächspartners
Johannes Bonn: kommen Sie Rückantwort
18/83/01: wir brauchen ein NEF in der xy-Straße dringend Informationen werden mitgeteilt
Johannes Bonn: ein NEF in die xy-Straße ist verstanden Bestätigung, dass es richtig verstanden wurde
18/83/01: Ende Gesprächsende

 

Wie ruft man einen Gesprächspartner richtig

Man ruft einen Gesprächspartner richtig, in dem man den Funkrufnamen von ihm nennt. Dieser ist meist wie folgt zusammengesetzt:

Johannes Bonn 18/83/01

  1. Organisation (hier: Johannes für Malteser Hilfsdienst)
  2. Stadt oder Zugehörigkeit (hier: Bonn für die Malteser aus Bonn)
  3. Nummer der Wache (hier: 18 für die 18. Wache in Bonn)
  4. Zahlencode für die Bezeichnung (hier: 83 für einen RTW der Malteser der 18. Wache in Bonn)
  5. Laufende Nummer (hier: die 01 für den 1. RTW der Malteser der 18. Wache in Bonn)

Beispiele für Organisationen sind:
Organisation 4-m Band 2-m Band 70-cm Band
Malteser Hilfsdienst Johannes Malta Rhodos
Feuerwehr Florian Florentine  
Polizei Uni    
Deutsches Rotes Kreuz Rot Kreuz Äskulap Lukas
DRK Wasserwacht Neptun Neptun  
Johanniter Unfall Hilfe Akkon Jonas  
Arbeiter Samariter-Bund Sama Samuel ASB
Technisches Hilfswerk (THW) Heros Heros  
Katastrophenschutz I Kater Katherine  
Katastrophenschutz II Leopold Leopoldine  
Katastrophenschutz III Hydra Hydra  
Rettungshubschrauber Christoph    
Hubschrauber SAR SAR    
Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Pelikan Adler  
Deutsche Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
Triton    

Man beachte, dass einige Organisationen auch auf 2m Funkgeräten funken (z.B. auf Sanitätseinsätzen). Dabei kann es vorkommen, dass sich die Organisationsbezeichnungen ändern, da auf 2m-Bändern andere Bezeichnungen gelten als auf einem 4m-Band. Der technische Ablauf der Funkgespräche ändert sich dadurch jedoch nicht.

 

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